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Diana (Uni Bern) an der RMIT University

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Erfahrungsbericht Auslandssemester FS19 – Melbourne (RMIT)

Gesamteindruck
Ich studiere Betriebswirtschaftslehre (Master) an der Universität Bern und habe mein zweites Auslandssemester an der RMIT in Melbourne, Australien absolviert. Insgesamt kann ich sagen, dass es eine absolut richtige Entscheidung war, obwohl ich während meines Bachelorstudiums bereits ein Semester in Sydney verbracht hatte. Australien ist ein atemberaubender Kontinent und es gibt so viel zu entdecken und zu sehen!
Im Gegensatz zu anderen Gegenden in Australien ist es in Melbourne im Winter relativ kalt. Jedoch ist es im Vergleich zu einem Winter in der Schweiz doch eher mild. Generell ist das Wetter in Melbourne sehr wechselhaft und unbeständig. Die so genannten „four seasons in one day“ sind keine Seltenheit. Selbst wenn es morgens warm ist, kann das Wetter mittags umschlagen und der Abend kann kalt werden.


Melbourne ist eine lebendige und interessante Stadt, die kulturell, sportlich, künstlerisch und musikalisch eine ungeheure Vielfalt bietet. Es gibt unzählige Bars, Restaurants, kleine interessante Seitenstrassen, und Cafés. Ausserdem bietet Melbourne eine Vielzahl an Museen und andere kulturelle Angebote. Die Stadt besteht aus dem sogenannten „CBD“ (Central Business District), in der man sich schnell zurecht findet, und aus den umliegenden Suburbs (Brunswick, Fitzroy, Collingwood etc.), die alle ihren eigenen Charme und eigene Besonderheiten haben.

Vorbereitung zum Auslandssemester
Bevor es losgehen konnte galt es einiges zu planen und zu organisieren. Gedanken über ein Auslandssemester habe ich mir schon ein Jahr vor Antritt gemacht. Nach einer kurzen Googlesuche bin ich auf studysmart.ch gestossen. Studysmart ist eine kostenlose Schweizer Anlaufstelle für Studenten, welche ein Auslandsstudium planen wollen. Ich habe die Organisation per E-Mail kontaktiert und sie antworteten mir innerhalb kürzester Zeit. Durch die kompetente Beratung von Patricia Perrot habe ich alle möglichen Optionen in Erwägung gezogen und mich schliesslich für die RMIT entschieden.
Zunächst musste ich mit meiner Heimuniversität abklären, ob ich mir meine ausgewählten Kurse überhaupt anrechnen darf. Man sollte sich genug Zeit einrechnen für diesen Prozess, da es oft 2-3 Wochen dauern kann bis man eine offizielle Bestätigung erhält. Nach der Freigabe meiner Universität, musste die RMIT sicherstellen, dass ich alle Voraussetzungen erfülle um gewisse Kurse zu besuchen. Des Weiteren wird für die Application ein Nachweis der englischen Sprache (z.B. TOEFL) verlangt.
Sind die Application Unterlagen vollständig beim RMIT eingegangen, folgt eine Offer Form, das wiederum ausgefüllt zurückgesandt werden muss. Dafür wird der Nachweis einer gültigen Krankenversicherung für die Zeit des Studiums verlangt. Das RMIT besteht auf die Pflichtversicherung OSHC (Overseas Student Health Cover). Sind auch diese Papiere beim RMIT eingegangen (der elektronische Weg ist ab nun ausreichend) erhält man schliesslich eine Nachricht, die die Confirmation-of-Enrollment Nummer (CoE) enthält, mit der sich das australische Studentenvisum beantragen lässt.
Dies erfolgt sehr einfach und unkompliziert online. Mein Visum wurde innerhalb weniger Tage bewilligt. Auch hier stand mir Studysmart für allfällige Fragen beiseite. Nachdem alle Formalitäten erledigt wurden, und mein Studienplatz definitiv sicher war, buchte ich meinen Flug nach Melbourne.

Ankunft
Die Ankunft war für mich angenehm. Das RMIT bietet einen Abholservice an, welche man über die Webseite buchen kann, jedoch wurde ich von meiner Cousine abgeholt und zu meiner Unterkunft gefahren.

Unterkunft
Ich habe mich für die praktischste und bequemste Variante entschieden und eine Studentaccommodation (Atira) gebucht. Diese Accommodation wurde eröffnet als ich einzog, somit ist alles sehr modern und neu. Atira besitzt zwei Standorte in Melbourne. Eine an der La Trobe Street und eine an der Peel Street. Ich habe mich gezwungenerweise für die Peel Street entschieden, da La Trobe schon ausgebucht war. Jedoch liegt die Peel Street auch sehr zentral und man kann den City Campus gut zu Fuss erreichen. Meine Unterkunft enthielt Strom und Internet inklusive, jedoch kostet eine Ladung Wäsche waschen oder trocknen je 4$. Eine Kaution von einer Monatsmiete musste auch hinterlegt werden. Rückblickend hätte es sich vielleicht auch gelohnt vor Ort ein Zimmer zu suchen. Jedoch bin ich im Grossen und Ganzen zufrieden mit meiner Entscheidung, da ich nach meiner langen Reise nicht noch vorrübergehend in ein Hostel ziehen wollte.

Eindruck Gastuniversität
Die RMIT ist eine sehr moderne Uni. Ich hatte einen Kurs am City Campus, welches mitten im Stadtzentrum liegt und zwei Kurse am Brunswick Campus, welches etwa eine 25-minütige Tramfahrt entfernt ist vom CBD.
Die Professoren sind sehr hilfsbereit, man spricht sie mit Vornamen an und es herrscht eine sehr persönliche und freundliche Atmosphäre. Sie sind immer zugänglich für E-Mails oder Gespräche. Normalerweise setzt sich ein Fach zusammen aus einer Vorlesung und einem Tutorial.
Während die Vorlesung von einer grösseren Anzahl von Studenten besucht werden, liegt die Studentenanzahl in einem Tutorial bei etwa 20-30 Leuten. In jedem Fach gibt es viele Diskussionen, Präsentationen, und Hausarbeiten. Schriftliche Prüfungen hatte ich in keinen der drei Fächer. Meine Endnote setzte sich aus den eben erwähnten Aufgaben zusammen (Präsentationen, Reports, etc.). Diese Zusammensetzung unterscheidet sich erheblich von Kurs zu Kurs. Diese Arbeitsweise ist schon sehr unterschiedlich zu dem Studium in der Schweiz aber auch nachhaltiger, weil man sich dauerhaft mit dem Lehrstoff beschäftigte. Das heisst, das Arbeitspensum baut sich nicht zum Ende hin auf, sondern verteilt sich von Anfang an kontinuierlich über das ganze Semester.
Ich hatte zwar „nur“ zwei Tage in der Woche Uni, habe allerdings jeden Tag, teilweise auch Samstage und Sonntage, in der Bibliothek verbracht um die Fächer vor- und nachzuarbeiten oder Hausarbeiten zu erstellen. Zu erwähnen ist noch, dass ich zeitlich viel Flexibilität hatte und so meinem eigenen Lernrhythmus folgen konnte.

Leben & Freizeit
Insgesamt finde ich Melbourne eine wunderbare Stadt mit einer lebendigen Musik- und Kunstszene. Sie hat viele schöne Ecken und Festivals zu bieten. Während der Orientation-Week habe ich viele neue Mitstudenten kennengelernt und eine tolle Gruppe von Freunden gefunden die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Mit ihnen habe ich verschiedene Roadtrips und Reisen durch Australien und Bali gemacht. Ein Auslandssemester in Melbourne lohnt sich auf jeden Fall!

Diana